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Newsarchiv 2019

Neuer AAMP-Präsident will moderne, attraktive Arbeitsmedizin

DDr. Karl Hochgatterer startet mit klarem Programm

Die Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP) hat einen neuen Präsidenten: DDr. Karl Hochgatterer, hauptberuflich Leiter des AMZ Perg, wird in den kommenden vier Jahren an der Spitze der AAMP stehen.

Er folgt damit Dr. Susanne Schunder-Tatzber nach, die sich nach zwei erfolgreichen Funktionsperioden von dieser Position zurückzieht. Unter ihre Präsidentschaft fiel u.a. die Verankerung der AAMP-Lehrgänge als Universitätslehrgänge und die Entwicklung des Berufsbilds der Arbeitsmedizinischen Fach-Assistent*innen (AFA).

DDr. Hochgatterer hat sich für seine Amtszeit zum Ziel gesetzt, die Arbeitsmedizin zu einem modernen, attraktiven Fach weiterzuentwickeln.

„Mit einer klaren Definition des Aufgabengebiets im Berufsbild Arbeitsmediziner*in soll eine Imageverbesserung der Arbeitsmedizin einhergehen und damit wieder mehr Ärzt*innen Interesse an diesem spannenden, präventivmedizinischen Fach finden.“

Dazu soll auch eine stärkere Verankerung der Arbeitsmedizin im Medizin-Studium bzw. an den Medizin-Universitäten beitragen. Weitere inhaltliche Schwerpunkte werden die Qualitätssicherung in der arbeitsmedizinischen Ausbildung, sowie die strukturelle Entlastung der Arbeitsmediziner*innen durch gut geschultes Arbeitsmedizinisches Fachpersonal sein.

Enquete „Aktuelle Aspekte der Prävention, Arbeits- und Organisationsmedizin“

Am 6. Mai 2019 lud die Medizinische Universität Wien mit Unterstützung der AUVA zu einem Informationsabend in den Van-Swieten-Saal ein, um die Wichtigkeit einer präventiv orientierten Arbeits- und Organisationsmedizin für Unternehmen und deren Mitarbeiter darzustellen. Dass großes Interesse an dieser Thematik herrscht, war an den zahlreichen Teilnehmern zu erkennen.

Der Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Univ.-Prof. Richard Crevenna, führte durch das Programm. Dieses wurde vom Ärztlichen Direktor der AUVA, Dr. Roland Frank mit der Darstellung der umfassenden Aufgaben, die die AUVA im Bereich der Prävention, aber auch der Unfallheilbehandlung, Rehabilitation und Rentenleistungen abdeckt, eröffnet. Anschließend stellten Beate Zettl, MSc und Mag. Lydia Taus ein ganzheitliches Gesundheitsförderungsprogramm aus Sicht des Competence Center für Arbeitssicherheit und Gesundehrhaltung sowie des club lebenszeit der VAMED vor.

Die Arbeitsmedizinerin Dr. Ulrike Müller-Zellenberg illustrierte anhand von anschaulichen Beispielen ihren bunten und spannenden arbeitsmedizinischen Alltag. Arbeitsmedizin beschäftigt sich vorrangig analytisch mit dem Zusammenhang zwischen arbeitsbedingten Einflussfaktoren und der Gesundheit der Mitarbeiter und damit vor allem mit dem Arbeitsplatz und der unmittelbaren Arbeitsumgebung. Sie bietet neben einem - schon allein aufgrund der Vielfalt der in Frage kommenden Branchen - abwechslungsreichen, interdisziplinären Betätigungsfeld auch familienfreundliche, weitgehend flexibel gestaltbare Rahmenbedingungen.

Organisationsmedizin ist die Vertiefung der Arbeitsmedizin und verfolgt darüber hinaus einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz, um den Einsatz zur Erhaltung und Optimierung (nicht Maximierung!) von Arbeitskräften. Wie die Präsidentin der AAMP, Dr. Susanne Schunder-Tatzber, ausführte, sind Organisationsmediziner „Unternehmensberater“ in allen Fragen eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements, das auch Aspekte der Personal- und Organisationsentwicklung mit einbezieht.

Die Service- und Beratungsleistungen von Arbeits- und Organisationsmedizinern wird auch in den Unternehmen als äußerst wertvoll wahrgenommen - dies belegte zum Abschluss Dr. Klaus Niedl, Verantwortlicher für Human Resources beim Novomatic-Konzern, sehr eindrücklich. Gerade in Zeiten neuer Herausforderungen durch Digitalisierung – Schlagwort Wirtschaft 4.0 – und der Notwendigkeit, Schlüsselarbeitskräfte gesund und leistungsfähig im Unternehmen zu halten, sind Präventiv-Experten unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur und des strategischen Managements.

Fazit des Abends: Arbeitsmediziner erfüllen wichtige Aufgaben zum Schutz der Gesundheit arbeitender Menschen. Organisationsmedizin ist die „Kür“ zu dieser Pflicht und befähigt Arbeitsmediziner durch Erlernen der „Sprache des Unternehmens“, sich effektiver in Entscheidungen des Managements einzubringen.