Reden Sie mit!
Ungeklärte Fragen in der Arbeitsmedizin. Reden Sie mit!
Warum wurde das Projekt durchgeführt?
Das Projekt „Ungeklärte Fragen in der Arbeitsmedizin - Reden Sie mit!“ wurde im Jahr 2023 durchgeführt, um zu eruieren, welche arbeitsmedizinischen Themen und Fragen mit den limitierten Forschungsressourcen priorisiert behandelt werden sollen.
Wer soll von dem Projekt profitieren?
- Arbeitsmediziner:innen und Arbeitsmedizinischer Fachdienst
- Wissenschaftler im Gesundheitsbereich, für die die Arbeitsmedizin von Relevanz ist
- Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen als Endnutzer
Was waren die Projektziele?
- Identifizierung neuer, wissenschaftlich unbeantworteter Forschungsfragen an die Arbeitsmedizin
- Identifizierung bereits wissenschaftlich beantworteter Fragen an die Arbeitsmedizin, über die jedoch kaum Wissen verbreitet ist
Was waren die Meilensteine des Projekts?
Meilenstein 1:
Via Crowdsourcing sammelte die AAMP im Frühsommer 2023 unbeantworteten Fragen, kaum beforschte Themen und/oder Ideen für die arbeitsmedizinische Forschung.
Meilenstein 2:
Im Rahmen eines Priorisierungs-Workshops der Steuerungsgruppe (Mitglieder s. weiter unten) wurden aus diesen gesammelten Forschungsfragen acht priorisiert und in eine Rangreihung gebracht.
Wer hat beim Crowdsourcing mitgemacht?
- Arbeitsmediziner:innen und Arbeitsmedizinischer Fachdienst
- weitere Expert:innen aus Gesundheitsberufen
- Expert:innen aus dem Gesundheits- und Sicherheitsmanagement
- Arbeitnehmer:innen (ein großer Anteil waren Lehrkräfte)
- Arbeitgeber:innen, Personen mit Leitungsfunktion und aus Human Resources-Abteilungen
Was ist herausgekommen?
Aus den 165 mittels Crowdsourcing gesammelten Fragebögen konnten 67 für die Arbeitsmedizin potenziell relevante Themen und Fragestellungen identifiziert werden. Aus diesen haben Stakeholder:innen aus arbeitsmedizinischer Praxis, Wissenschaft, Behörden und Politik (Steuerungsgruppe s. weiter unten) acht Forschungsbereiche ausgewählt und in folgende Rangreihung gebracht.
1. Wie wirken sich Co-Expositionen von gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen auf die Gesundheit von Arbeitnehmer:innen aus? |
2. Wie kann sich die Arbeitsmedizin digitaler Methoden bedienen? |
3. Was sind erwartbare altersbedingte Einschränkungen und ihre Relevanz für unterschiedliche berufliche Belastungen? |
4. Wie wirkt sich die Flexibilisierung des Arbeitsortes und der Arbeitszeit auf die Gesundheit aus? |
5. Welche Relevanz haben unterschiedliche Führungsstile für die Gesundheit der Mitarbeiter:innen? |
6. Wie wirken sich neue Arbeitsorganisationsformen und neue Technologien auf die Arbeitsmedizin aus? |
7. Wie muss eine Infrastruktur aus Daten und KI gestaltet sein, um Co-Expositionen mit unterschiedlichen Stoffen schnell auszuwerten? |
8. Welche Auswirkungen hat eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitstage bei gleichbleibender Wochenarbeitszeit auf die Gesundheit der Mitarbeiter:innen? |
Was geschieht mit den Fragestellungen?
- Die Beantwortung einer der acht am höchsten priorisierten Forschungsfragen soll in einem Follow-Up Projekt durch die AAMP erfolgen. Die Auswahl soll auf Basis von Literaturrecherchen und im Austausch mit hochrangigen Wissenschaftlern aus Deutschland getroffen werden.
- Die bereits wissenschaftlich beantworteten Fragen an die Arbeitsmedizin, die jedoch nicht bekannt sind, sollen von der AAMP aufbereitet und in zielgruppengerechter Form (z.B. AAMP-Kurse und -Fortbildungen, ÖGA-Kongresse, aufbereitete Informationen für bestimmte Gruppen) verbreitet werden.
- Interessierte Forschungseinrichtungen können sich an der priorisierten Forschungsagenda orientieren.
Hier geht es zum vollständigen Projektbericht.
Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe besteht aus folgenden Personen:
Dr. Reinhard Berger
Referent des ärztlichen Direktors, Leitung Competence Center, Arbeitsmedizinischer Dienst AUVA
Ao.Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MMSc. MBA
Leiter der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin,
Medizinische Universität Wien
DDr. Karl Hochgatterer, MSc
Präsident der AAMP (Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin) und
ÖGA (Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin)
Dr. Eva Höltl
Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank AG
Dr. Roswitha Hosemann
AUVA, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der ÖGA
(Österreichische Gesellschaft für Arbeitsmedizin)
Dr. Andrea Kernmayer
Leiterin der Abteilung für Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie im Zentral-Arbeitsinspektoriat des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft
Priv.-Doz. Dr. Hanns Moshammer
Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin, Zentrum für Public Health, MedUni Wien
Dr. Erich Pospischil
Facharzt für Arbeitsmedizin
Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder
Vizerektorin für Lehre an der MedUni Wien, Leiterin der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin, Leiterin des Zentrums für Public Health